2016 wird erstmals nach mehr als hundert Jahren wieder Golf bei den Olympischen Spielen (Rio De Janeiro) dabei sein. Um die deutschen Medaillenchancen zu erhöhen, gibt es seit zwei Jahren die „Deutsche Golf Liga“ (DGL), deren Basis der bundesweit einheitliche, pyramidale Aufbau von Mannschaftswettbewerben über mehrere Spieltage hinweg mit Auf- und Abstiegsmöglichkeiten ist. Die Mannschaften in der in Nord und Süd aufgeteilten 1. Bundesliga, die nach Abschluss der Ligaspiele auf dem 1. bzw. 2. Tabellenplatz der Gruppe Nord oder Süd platziert sind, spielen auf einem neutralen Platz den Deutschen Mannschaftsmeistertitel (Damen/Herren) im „Final Four“ aus. Mit diesem Ligasystem gibt es eine Wettkampfstruktur mit fünf Spieltagen, wobei die Mannschaften neben vier Auswärts- auch ein Heimspiel haben. Zur 1.Bundesliga Süd (Herren) gehören die Golfclubs St. Leon-Rot, GC Olching, der Kiawah GC Riedstadt, GC Stuttgart Solitude und der amtierende Deutsche Mannschaftsmeister 2014, GC Mannheim-Viernheim.
Gestartet wurde die diesjährige Runde am 17. Mai 2015 beim GC Stuttgart Solitude, der sogleich nach dem ersten Spieltag die Führung in der Südstaffel übernahm. In Stuttgart gereichte es dem GC Mannheim-Viernheim zu lediglich zwei Punkten und man landete zunächst auf dem vorletzten Tabellenplatz. Am zweiten Spieltag, (31. Mai in Riedstadt) wurden vier Punkte geholt, so dass die Mannheim-Viernheimer sich um einen Platz verbessern konnten. Am 28. Juni folgte in St. Leon-Rot der dritte Spieltag. Beim Vorzeigeclub der Metropolregion heimste man erneut vier Punkte ein und belegte danach hinter den in diesem Jahr dominierenden Spielern aus St. Leon-Rot und Stuttgart Solitude den dritten Tabellenplatz. Zum vierten und vorletzten Spieltag am 19. Juli stand nun das Heimspiel auf der Golfanlage an der „alten Mannheimer Straße“ an, welches ebenfalls vier Punkte einbrachte. Tagessieger wurde der GC St. Leon-Rot, der sich zum drittenmal die volle Punktzahl (5) in der 1. Bundesliga Süd der Herren sicherte und dem mit nunmehr 19 Punkten nach vier Spieltagen der Platz an der Sonne auch nicht mehr zu nehmen ist. Die St. Leon-Roter sind also bereits qualifiziert für das „Final-Four“ in Lich, während die beiden GC´s Mannheim-Viernheim und Stuttgarte Solitude mit jeweils 14 Punkten in Olching (bei München) den zweiten „Final-Four“-Teilnehmer der Südgruppe ausmachen.
Bei herrlichem Sommertag und idealen Golfbedingungen ging es am vergangenen Sonntag auf der Golf-Anlage an der „Alten Mannheimer Strasse“ ab 08.00 Uhr in das Einzel-Zählspiel. Trainer Ted Long von der Gastgeber-Mannschaft, die er bestens auf den Heimspieltag eingestellt hatte, schickte folgende Spieler in die Vormittagsrunde: Hurly Long, Maximilian Oelfke, Gunar Petersen, Niklas Koerner, Jeremy und Yannik Paul, Marc A.Hammer sowie Frederic Lacroix. Pro Mannschaft wurden nur die Ergebnisse der besten sechs von acht Spielern gewertet.
Nach den Einzeln führte Mannheim-Viernheim mit dem knappen Vorsprung von einem Schlag (415) auf St. Leon-Rot (416), Stuttgart Solitude (502), Kiawah Riedstadt (510) und Olching (516). Yannik Paul schaffte hierbei mit Sechs unter Par eine hervorragende 66er Runde, nur noch übertroffen vom St. Leon-Roter Alexander Matlari mit einer 65er Runde (7 unter Par). Mannheim und St. Leon-Rot marschieren vormittags fast im Gleichschritt vorneweg. Beide Mannschaften sammelten eifrig Birdies und so blieb es vor Austragung der Vierer richtig spannend.
Ab 13.30 Uhr ging es mit den Vierern dann auf die Nachmittags-Runde, begleitet von interessierten Zuschauern. Hier musste die Entscheidung um den Tagessieg fallen. Allerdings spielte das Wetter nach der Mittagszeit nicht mit. Pünktlich um 14.32 Uhr, als schon die ersten Vierer unterwegs waren, unterbrach die Wettspielleitung den Wettkampf wegen stürmischem Regen um eine Stunde, alle Teams trafen sich im Clubhaus und warteten das Wetter ab. Als es weiterging, landete bei den Stuttgartern auf Bahn fünf deren Ball im mit Wasser gefüllten Grün-Bunker. Die zu Hilfe gerufene Wettspielleitung wusste mit Schnur und Regelbuch Rat, der Stuttgarter Maximilian Bauer zog seine Schuhe aus und chipte mit nassen Füßen aus dem Sand.
Die Mannheim-Viernheimer Spielpaarungen um Hurly Long und Maximilian Oelfke, Marc A.Hammer und Frederic Lacroix, Jeremy und Yannik Paul sowie Niklas Koerner und Lukas Köble präsentierten sich auf heimischem Terrain stark. Mit dem Duo Hurly Long und Maximilian Oelfke hatten sie ein heißes Eisen im Feuer, denn sie lieferten eine beachtenswerte 66er Runde ab und blieben damit sechs unter Par. Wer würde sich aber den Tagessieg holen? Die Paul-Zwillinge kassierten ein Doppel-Bogey auf der Zwei und hatten mit zahlreichen ausgelippten Putts Pech, aber sie blieben geduldig und lochten sehr zur Freude ihres Trainers Ted Long zum Eagle auf der 14 ein. Letztendlich reichte es nicht ganz, denn im Finish legten die Roten aus St. Leon-Rot noch eine Schippe drauf und sicherten ihrer Mannschaft mit zwei Schlägen Vorsprung den Tagessieg.
Der GCMV spielte folgende Runden:Einzel: Yannik Paul (66 Schläge) Hurly Long und Frederic Lacroix ( je 68), Maximilian Oelfke (69), Marc Alexander Hammer (71) und Gunar Petersen (73). Vierer: Hurly Long und Maximilian Oelfke (66), Jeremy Paul / Yannik Paul (70), Marc Alexander Hammer / Frederic Lacroix (71) und Michael Wolf / Lukas Köble (71).
Insgesamt sieht die Tabelle nach vier Spieltagen somit folgendermaßen aus: 1. Platz mit 19 Punkten = GC St. Leon-Rot 2. Platz mit 14 Punkten = GC Mannheim-Viernheim 3. Platz mit 14 Punkten = Stuttgarter GC Solitude 4. Platz mit 8 Punkten = GC Olching 5. Platz mit 5 Punkten = Kiawah GC Riedstadt.
Die St. Leon-Roter Mannschaft setzte beim GC Mannheim-Viernheim seine Siegesserie fort und hat das Finalticket mit 19 Punkten fest gebucht. Der GC Mannheim-Viernheim folgt mit 14 Punkten punktgleich mit dem GC Stuttgart Solitude auf dem zweiten Platz und hat es nun selbst in der Hand, am letzten Spieltag in Olching (bei München) den Einzug in das „Final Four“ perfekt zu machen. Denn dort will man genauso wie in den letzten beiden Jahren auch wieder hin, wo 2014 in Lich die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft sensationell gewonnen wurde. Für Olching und den Kiawah GC Riedstadt geht es dagegen in die 2. Bundesliga.
Gübi
