Hamburg – Die 76. Internationalen Amateurmeisterschaften von Deutschland sind beendet. Strahlender Sieger: Yannik Paul mit einem Gesamtscore von -18. Damit hatte der Spieler des
GC Mannheim-Viernheim am Ende zwei Schläge Vorsprung auf den Italiener Renato Paratore, nachdem beide sich ein faszinierendes Kopf an Kopf-Rennen geliefert hatten und auf Bahn 18 auch der Italienier durchaus noch Chancen gehabt hätte, zumindest ein Stechen zu erzwingen.
1. Die Bronzemedaille sicherte sich Max Bögel, der nach Kartenstechen mit -15 vor den schlaggleichen Michael Kraaij (Niederlande) und Tim Gornik (Slowenien) landete. Damit haben die drei Spieler, die im Leaderflight auf die Runde gegangen waren auch die Medaillen gewonnen.
Der schon sehr spannenden Verlauf der Frontnine ließ erwarten, dass es bis zum letzten Loch knistern würde, weil sich die Spieler auch unter Druck nichts schenkten und wieder etliche Birdies auf die Scorekarte brachten. Mit -15 kamen Yannik Paul und Renato Paratore von der Frontnine. Erstmal an der Spitze des Leaderboards tauchte der Schützling von Trainer Ted Long auf Bahn 11 auf, als ihm ein Birdie gelang, der Italiener aber „nur“ sein Par hielt. Auf der 12 gelangen beiden Spitzenspielern Birdies, so dass Paul die Führung verteidigte.
Auf Bahn 15 griff Paratore das Grün direkt an, landete auf Fahnenhöhe im Bunker rechts neben dem Grün. Auch Yannik Paul traf diesen Bunker, hatte aber vorher seinen Abschlag vor dem Wasserhindernis abgelegt. Paratore rettete im Stile eines ganz Großen sein Birdie, während sich der Deutsche mit einem Par begnügen musste. Gleichstand bei -17 vor dem Abschlag auf Bahn 16.
Dieses Grün hat in diesen Tagen manches Drama gesehen. Und heute fiel dort die Vorentscheidung. Beide Führenden verfehlten das Grün. Yannik Paul setzte seinen Chip so dicht an den Stock, dass er zum Par lochen konnte. Paratore legte seinen Schlag auf das Grün zwar ebenfalls gut ab, lochte den anschließenden Putt aber nicht und fiel so auf -16 zurück.
Rund 300 Zuschauer gingen alleine beim Leaderflight mit und waren von dem Duell der beiden jungen Spieler begeistert. Nachdem beide auf der 17 ihr Par gehalten hatten, kam es zum Showdown auf Bahn 18. Max Bögel, der sich im Schatten des Duells der Führenden sehr gut schlug und am Ende bei fünf Birdies und einem Bogey eine starke 68 (-4) unterschreiben durfte, legte seinen Drive rechts ins Vorgrün, als der internationale Verfolgerflight noch auf dem Grün stand.
Auch Yannik Paul schlug ab. Sein Ball kam auf dem Vorgrün auf und rollte noch einige Meter auf das Grün. Renato Paratore ließ auf diesem 304 Meter langen Par 3 seinen Drive „kurz“ und legte danach seinen kurzen Chip auch nicht tot an den Stock. Yannik Paul schob seinen Putt fast zum Eagle ins Loch. Spätestens da war allen Zuschauern und auch den Spielern klar, dass der College-Student sich soeben den Titel gesichert hatte.
Paratore hielt nur sein Par, während Yannik Paul einen würdigen Abschluss für seine famose Woche fand und unter dem Jubel der Zuschauer zum Birdie lochte.
Thomas Rosenmüller aus dem Junior Team Germany hat seiner starken Woche noch eine gute 70 (-2) aufgesetzt und wird damit im Endklassement mit -11 auf Rang 9 geführt. Ebenfalls noch in der Top 10: Marcel Ohorn, der allerdings am Finaltag nicht so gut ins Spiel fand und nach einer 73 (+1) am Ende bei -9 lag.
Titelverteidiger Max Rottluff konnte am Finaltag keinen Boden mehr gut machen. Mit vier Schlägen Rückstand auf die Führenden war der Hubbelrather gestartet, spielte selber aber eine 74 (+2), wobei er kurioser Weise kein Bogey notieren musste, dafür aber einen Doppel- und sogar auch einen Triplebogey. Da reichten die drei Birdies nicht aus, um nach vorne zu rutschen. -7 und Rang 15 stehen letztlich für Max Rottluff in der Statistik.
In der Nationenwertung sicherte sich Italien mit Enrico Di Nitto, Renato Paratore und Guido Migliozzi den Sieg. Bei 271 Schlägen in der Wertung hatten die Italiener fünf Zähler Vorsprung auf Team Germany II, für das Yannik Paul, Max Bögel und Marcel Ohorn gemeldet waren. Bronze sicherte sich Team Germany I mit 277 Schlägen. Die Medaille dafür ging an Max Mehles, Max Rottluff und Hurly Long.
Endstand
1. Yannik Paul 270 (-18)
2. Renato Paratore 272 (-16)
3. Max Bögel 273 (-15)
4. Michael Kraaij 273 (-15)
5. Tim Gornik 273 (-15)
6. Enrico Di Nitto 275 (-13)
7. Janes Lombardo 275 (-13)
8. Michele Cea 277 (-11)
9. Thomas Rosenmüller 277 (-11)
10. Marcel Ohorn 279 (-9)
11. Yannick Gumowski 279 (-9)
