Zwilllinge gemeinsam am Start beim Profiturnier

Zwilllinge gemeinsam am Start beim Profiturnier

Der doppelte Paul: Die Zwillinge Yannick und Jeremy gingen bei den BMW International Open gemeinsam

 

Mitte Juni gingen Yannick und Jeremy Paul vom GC Mannheim-Viernheim gemeinsam bei den BMW International Open an den Start – ein echtes Novum im Profigolf. Denn Zwilllinge gemeinsam am Start bei einem Profiturnier? Das gab's vorher noch nie.

Plötzlich stand er neben Henrik Stenson. „Das war ein Highlight, das ich so schnell nicht vergessen werde“, erzählt Jeremy Paul (22). Der junge Mannheimer war heuer bester Amateur bei der BMW International Open (BIO) im GC Gut Lärchenhof. „Mir war das gar nicht so bewusst, ich wollte eigentlich das deutsche Spiel gegen die Slowakei bei der Fußball-EM schauen.“ Da bat ihn die Turnierdirektion aufs Podest, um ihm dieselbe Trophäe („nur ein bisschen kleiner“) zu überreichen wie Gesamtsieger Stenson. Der schwedische Icemann fragte Jeremy Paul, was er so mache, und meinte, dass man sich vielleicht ja bald wiedersehe – irgendwo auf der Tour. Gerne doch, das ist ja das große Ziel von Jeremy Paul, dessen Gesicht sich Zuschauer in Köln besonders gut merken konnten, weil es zweimal auf der Anlage unterwegs war. Neben Jeremy gibt es nämlich noch Yannik, äußerlich zum Verwechseln ähnlich, schließlich handelt es bei den beiden Bundesliga-Spielern des GC Mannheim-Viernheim (Trainer: Ted Long) um Zwillinge. Zu unterscheiden eigentlich nur durch die Brille, die Jeremy trägt. Yannik hat sich lasern lassen, den Cut in Köln jedoch verpasst.

Zwei, drei Tage Ruhe tun den beiden zwischendrin enorm gut, denn neben dem International-Business-Studium an der University of Colorado dreht sich alles um Golf. Bundesliga, Nationalmannschaft, British Amateur und jetzt auch noch der Ausflug auf die große Bühne European Tour. „Wenn wir mal wirklich frei haben, genießen wir die Zeit mit Freunden und Familie.“ Unterschiede gibt’s zwischen den beiden blonden Herren wenige, außer: „Ich haue den Ball vielleicht ein klein bisschen länger“, sagt der zwei Minuten ältere Jeremy. Damit hat Yannik keine Probleme: „Mit den Eisen stimmt das, da hat Jere schon Recht.“ Aber auf die Länge komme es ohnehin nicht immer an.

Bei der Team-Europameisterschaft verpassten die beiden Pauls einen Spitzenplatz mit Uli Zilgs Golf Team Germany. „Da ging gar nix.“ Ein bisschen überspielt hätten sie sich vielleicht gefühlt. So ein Mammutprogramm geht eben auch an so jungen Männern nicht spurlos vorüber. Ein Erfolgserlebnis bei den Kontinentalkämpfen in Frankreich gab's trotzdem: Den Viertelfinal-Sieg der deutschen Fußballer gegen die Squadra Azzurra schauten sich die Pauls und ihre deutschen Kollegen gemeinsam mit den Italienern an („Das war lustig“). Beim Halbfinale der Fußball-EM gegen Gastgeber Frankreich saßen die Brüder Paul dann mit den französischen Golfern im Pariser Norden vor dem Schirm („Das war dann weniger schön für uns“).

Klar wollen sich beide golferisch und mental weiter verbessern. In der Bundesliga gehören sie längst zu den Stars. Schon bald wollen sie den nächsten Schritt gehen und noch einmal international Schlagzeilen machen. So wie bei BMW in Köln, wo Jeremy vor allem am Wochenende viele wertvolle Erfahrungen sammeln durfte. Dort den Cut überstanden zu haben, macht ihn stolz: „Der Masters-Champion hat das nicht geschafft“, erinnert er sich an das Scheitern von Danny Willett. Dazu strickte das Media-Team der European Tour eine Extra-Story über die Pauls, denn noch nie zuvor hatten Zwillinge an ein und demselben Turnier teilgenommen.

Wenn das Studium in den Staaten vorbei ist, wollen die Brüder den Sprung ins Haifischbecken Profitum wagen. Jeremy: „Ob wir das in Europa oder Amerika versuchen, hängt noch von verschiedenen Faktoren ab.“ Und wer weiß, vielleicht treffen sie Henrik Stenson ja schon bald wieder – irgendwo auf der Tour. Familie Paul, zu der neben den golfenden Zwillingen noch eine Softball spielende, jüngere Schwester gehört, hat jedenfalls eine doppelte Chance, denn sie schickt mit Yannik und Jeremy gleich zwei Männer in den Ring. Einen mit und einen ohne Brille.

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