Die Sieger der 70. Deutschen Meisterschaften, die zum fünften Mal in Folge im GC Hardenberg ausgetragen wurden, heißen Polly Mack (Berliner GC Stolper Heide) und Christian Bräunig (GC Mannheim-Viernheim).
Nörten-Hardenberg – An allen vier Tagen waren die Bedingungen auf dem Niedersachsen-Course des GC Hardenberg perfekt. So konnten die Athleten auch am Finaltag gute Scores ins Clubhaus bringen.
Christian Bräunig war mit vier Schlägen Vorsprung in den Finaltag gegangen. Schon früh auf der Runde baute er die Führung kontinuierlich aus, weil er selber gut spielte und auch einige Birdies notierte, gleichzeitig die Verfolger Schläge abgaben oder zumindest nicht nachziehen konnten. Brandon Dietzel und Florian Schmiedel begannen jeweils mit Bogey-Doppelbogey, so dass früh die Luft ein wenig raus war. Schmiedel legte sogar direkt noch ein Bogey nach, schaltete dann aber um und notierte auf den nächsten fünf Bahnen vier Birdies, so dass er auf Even Par für den Tag zurück kam und im Fluss war. Auf der Backnine konnte der amtierende Clubmeister des GC Hubbelrath aber nicht mehr folgen und fiel nach drei weiteren Bogeys und einem letzten Birdie auf Bahn 16 mit einem Tagesscore von 74 (+2) auf Rang 5 zurück.
Mit acht Zählern Vorsprung auf Brandon Dietzel kam Christian Bräunig auf das 10. Tee. Die Backnine verlief dann nicht mehr nach dem Geschmack des neuen Champions, denn nun schlichen sich bei ihm Fehler ein und kurz vor Ende der Runde war sein Vorsprung auf drei Zähler geschmolzen. Auf den ersten 62 Bahnen des Turniers hatte Christian Bräunig nur einen einzigen Bogey gespielt, auf den letzten 10 Bahnen kamen weitere sechs hinzu, das letzte davon auf dem 18. Grün, so dass am Ende noch zwei Schläge Vorsprung auf den Zweitplatzierten übrig waren.
Rang 2 sicherte sich erstmals Brandon Dietzel vom GC Essen-Heidhausen, der mit einem Gesamtscore von -7 selber nochmal zwei Zähler vor Niklas Adank lag. Der Falkensteiner sicherte sich mit dem besten Score des Finaltages noch die Bronzemedaille. 69 (-3) Schläge reichten dem Nordlicht, um im Kartenstechen noch Max Schmitt aus den Medaillenrängen zu verdrängen. Der Rheinhesse unterschrieb eine 72.
Neben Adank gelang es auch noch Nick Bachem vom Marienburger GC, eine 69 auf die finale Scorekarte zu bringen. Der Youngster aus dem Junior Team Germany klettert damit im Abschlussklassement noch auf den geteilten 12. Platz.
Christian Bräunig atemte nach dem letzten Putt sichtlich durch und für großen Jubel fehlte schlicht die Kraft: "Ich bin gerade ziemlich abgekämpft, aber auch sehr froh über den Titel, weil es mein letztes Amateurturnier war, wenn nichts mehr dazwischen kommt. Das ist ein schöner Abschluss meiner Amateurkarriere. Auch wenn es am Ende nicht mehr die beste Runde war, ist es mir relativ egal. Ich bin einfach froh, dass ich gewonnen habe. Ich freue mich auch für Ted Long und Frank Paul, dass ich den Titel nach Mannheim geholt habe. Wir hätten natürlich den beiden gerne mehr geschenkt, aber in Lich beim Final Four lief es überhaupt nicht.
Ich habe hier in den ersten drei Runden nur auf mich selber geachtet und habe mit nur einem Bogey das fehlerfreiste Golf überhaupt gespielt. Heute habe ich dann ein bisschen angefangen, nachzudenken. Das war wohl ein Fehler. Insgesamt bin ich aber mit meinem Spiel sehr zufrieden und sehe auch positiv in die Zukunft.
Auf der Frontnine habe ich erst jedes Grün getroffen. Nach dem Bogey auf Bahn 9 war ein bisschen die Luft raus. Wenn man in eine Negativspirale kommt, passiert es dann auch einmal, dass man eine Bogeystreet erwischt. Das ist sehr unangenehm und schwer, da wieder rauszukommen, aber ich habe das ja noch geschafft. Mir ist es nun auch egal, was es für ein Score war. Ich bin einfach nur froh, dass es gereicht hat.“
Quellen: DGV(C) 11.09.2016
